Trailrunning Österreich (Tirol - Pitztal)

Einen festen Trainingsplan hatte ich nicht. Mein Alltag ist oft spontan, also musste auch das Training flexibel bleiben. Trotzdem wollte ich gut vorbereitet an den Start gehen. Mein Fokus war klar: Kilometer machen und so viele Höhenmeter sammeln wie möglich. Jede Woche sollte mindestens so lang sein wie die Distanz des P30 – also 27 bis 30 Kilometer – besser noch etwas mehr. Und mindestens ein Lauf pro Woche sollte im Gelände stattfinden.

Mein erster richtiger Schritt ins Trailrunning war der Belgenbach-Trail in Monschau am 9. März 2025. 18 Kilometer, meine Premiere in Trailschuhen. Dort habe ich zum ersten Mal gespürt, wie anders sich „hoch und runter“ im Gelände im Vergleich zur Straße anfühlt. Ab da verbrachte ich viele Trainingsstunden im Aachener Wald. Die Strecken wurden nach und nach länger: 8, 11, 15, 17 Kilometer, jeweils mit 200 bis 400 Höhenmetern. Zwischendurch stand auch regelmäßig der Lousberg auf dem Plan. Auf zehn Kilometern holt man sich dort immerhin 400 Höhenmeter – ein guter Reiz, auch wenn es immer noch weit entfernt von den 1.600 Höhenmetern des Rennens war.

Ein Highlight der Vorbereitung war ein langer Lauf mit meinem Kumpel in der Eifel. 22 Kilometer, 800 Höhenmeter – und zum ersten Mal mit kompletter Ausrüstung. Laufweste, Riegel, Wasser, Stöcke. Vor allem die Stöcke wollte ich testen, denn im Pitztal sollten sie unverzichtbar werden. Das Training war anstrengend, aber unglaublich wertvoll. Und ganz ehrlich: Am meisten im Kopf geblieben ist mir die Apfelschorle danach.

So richtig Sorgen machte mir weniger die Distanz. Mit jedem Trainingslauf wurde ich selbstbewusster, dass ich die 30 Kilometer schaffen würde. Was mich beschäftigte, war eher das alpine Gelände. Zwischen Wurzeln und Anstiegen im Aachener Wald zu trainieren, ist eine Sache – aber auf über 2.000 Metern zwischen Felsen und Geröll unterwegs zu sein, eine ganz andere. Dazu kam die Ungewissheit beim Wetter: Anfang August in den Alpen kann alles passieren, von knalliger Sonne bis strömendem Regen.

Mein Ziel war deshalb klar: heil und gesund ankommen, die Cut-off-Zeit schaffen, den Lauf genießen und unterwegs vielleicht ein paar Gespräche mit anderen Läufern führen. Alles, was darüber hinausging, wäre Bonus.

Hier der Auszug des Trainingsumfangs über 4 Monate vor dem Lauf: